2021-04-07
Kommentar von Berthold Akens-
Ist Kleve eine Einbahnstraße?
Geht es in unserer Stadt nur in eine Richtung? Was machen die politischen Akteure derzeit mit unserer Stadt und mit uns Bürgern?
Ich finde nicht, dass Kleve aktuell eine Einbahnstraße ist. Auch in der immer noch andauernden Pandemie gibt es viel Positives, Angenehmes und Schönes, das die Bürger erreicht und hier und da warmes Licht in diese überwiegend von negativen Schlagzeilen beherrschten Zeit bringt.
Die Händler z. B. haben sich mehrheitlich auf die neuen Möglichkeiten eingestellt, erwachen langsam aus der verordneten Lethargie und trauen sich, Neues anzufassen und neue Wege zu beschreiten. Kinder besuchen wieder die Schulen im Präsenzunterricht und die Kleinsten werden wieder liebevoll und warmherzig in den Kindergärten oder Kindertagesstätten betreut. Es fehlt zwar noch der Vereinssport, aber immerhin sind die Bolz- und Spielplätze nicht mehr generell gesperrt und auch im Wald ist an den meisten Tagen richtig viel Leben und Lachen zu sehen und zu hören. Die meisten Vereine haben es schwer, die Mitglieder im immer noch bestehenden Lockdown zu halten aber viele Menschen warten nur auf die Lockerung der Regeln, um wieder mit anderen zu trainieren und ihre Freude an der Bewegung auszuleben.
Der Rat der Stadt Kleve agiert derzeit pandemiebedingt nur in der reduzierten Form als Hauptausschuss aber in vielen Fällen schaffen es die Parteien und Wählergemeinschaften konstruktive Vorschläge zur Abstimmung zu bringen. Einige „Politiker“ suchen und bauen sich zwar eine Plattform zur Selbstdarstellung aber bei den meisten wird das eigene Interesse und der Auftrag der Bürger, wie ich finde, sehr angenehm und konstruktiv miteinander verbunden. Auch wenn eine allgemeine Stadtplanung und -entwicklung während der heutigen „planungsbefreiten“ Zeit schwierig ist, ist das Denken für ein Wohl der Stadt und ihrer Bürger durch die andauernde Pandemie nicht aus den Köpfen der Aktiven zu vertreiben.
Beim Ausbau z.B. der Digitalisierung hakt es weiterhin noch, aber es geht an vielen anderen Stellen, mit vielen sehr kreativen Ideen und persönlichem Einsatz der Beteiligten voran.
Die fahrradfreundliche Stadt war und ist ein großes Thema. Es gab und gibt viele Ideen dazu und mancher Vorschlag steht kurz vor der Realisierung. Neue Fahrradwege werden geplant und gebaut oder zumindest auf die Fahrspuren aufgemalt.
Bei manchen Problemstellen wäre sicherlich die Sicht auf das „große Ganze“ zielführender als kleine Einzelmaßnahmen. Viele Menschen haben in der „Corona-Zeit“ das Fahrrad als Fortbewegungs- oder als Trimmgerät für sich entdeckt. Dieses sollte nicht nur erhalten sondern massiv unterstützt und ausgebaut werden.
Bewegen wir uns entwicklungstechnisch in unserer Stadt also auf einer Einbahnstraße? Ich meine, dass die eine oder andere reale neue Einbahnstraße in Kleve zum Wohle aller wäre.
Hat schon mal jemand darüber nachgedacht, ob eine Einschränkung der Fahrspuren und Fahrtrichtungen z.B. auf der Römerstraße sinnvoll wäre?
Ich halte es für eine diskussionswürdige Idee und für die Verkehrssicherheit der vielen täglich dort laufenden und fahrradfahrenden Schüler wäre es ein großer Gewinn, wenn Kraftfahrzeuge nur in eine Richtung fahren könnten und die freiwerdenden Flächen eine neue Nutzung erhalten könnten.
Das Gleiche gilt für die Hoffmannallee. Das aktuelle Miteinander von Fußgängern, Fahrrädern, Rollern, Autos, Bussen und LKW ist selten zum Vorteil und Nutzen für die Fußgänger und Radler.
Ist die Stadt hier wirklich fahrradfreundlich? Warum nicht eine Fahrspur schließen und breite Rad- und Fußwege schaffen. Gleichzeitig erhielten dadurch die Händler die häufig verlangten Parkmöglichkeiten für Ihre Kunden. Die bestehende Klever Infrastruktur bietet jetzt schon verschiedene Möglichkeiten, die Verkehrsflüsse so anzupassen, dass es für die Bürger und für die Gäste einen großen Nutzen haben könnte.
Und darüber nachdenken und diskutieren dürfen und sollen wir alle, damit wir uns später nicht in einer „Einbahnstraße“ wiederfinden.
Admin - 10:38:10 @ Allgemein | Kommentar hinzufügen
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